Wie kann man Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/in werden?

Sie möchten Menschen mit Atem-, Sprech- oder Stimmproblemen helfen? Sie haben Interesse an der Funktion und Pflege der Stimme? Sie sind kommunikativ und einfühlsam? Dann könnte der Beruf des/der Atem-, Sprech- und Stimmlehrers/in etwas für Sie sein.

Was macht ein/e Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/in?

Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/innen sind im medizinisch-therapeutischen, präventiven oder pädagogischen Bereich tätig. Sie behandeln Patienten mit Störungen der Atemwege, des Stimmorgans, der Sprechwerkzeuge oder der Sprachentwicklung. Sie erheben Befunde, beraten Patienten und deren Angehörige über Behandlungsmöglichkeiten und führen individuelle oder gruppentherapeutische Übungen durch. Dabei setzen sie verschiedene Methoden ein, wie z.B. die funktionale Stimmbildung, die ganzheitliche Atemtherapie oder die logopädische Therapie¹.

Aber auch Prävention ist ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit. Sie schulen Menschen mit starker stimmlicher Beanspruchung, wie z.B. Lehrer/innen, Schauspieler/innen oder Sänger/innen, in der richtigen Atmung, Haltung und Artikulation. Sie geben Tipps zur Stimmpflege und -hygiene und zeigen Übungen zur Entspannung und Lockerung².

Außerdem können sie als Pädagogen/Pädagoginnen tätig sein. Sie unterrichten z.B. an Schulen oder Musikschulen im Fach Stimmbildung oder Gesang1. Sie vermitteln Grundlagen der Anatomie, Physiologie und Akustik der Stimme sowie musikalische Grundkenntnisse.

Wie wird man Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/in?

Schulische Voraussetzungen

Um die Ausbildung zum/zur Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/in zu beginnen, braucht man in der Regel einen mittleren Bildungsabschluss wie z.B. die Fachoberschulreife oder einen gleichwertigen Abschluss. Manche Schulen verlangen auch eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein (Fach-)Abitur. Außerdem muss man eine gesunde Stimme haben und sich einem Eignungstest unterziehen, der die stimmlichen, musikalischen und sprachlichen Fähigkeiten überprüft³. Die Fächer Musik, Deutsch und Biologie spielen dabei eine wichtige Rolle.

Um als Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/in anerkannt zu werden, muss man eine Ausbildung an einer staatlich anerkannten Schule absolvieren. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre (Vollzeit) oder vier bis fünf Jahre (Teilzeit) und schließt mit einer staatlichen Prüfung ab1. Die Zugangsvoraussetzungen sind je nach Schule unterschiedlich, aber meistens wird ein mittlerer Bildungsabschluss sowie eine gesunde Stimme verlangt. Außerdem muss man sich einem Eignungstest unterziehen.

Die Ausbildung umfasst theoretische Fächer wie z.B. Anatomie, Physiologie, Akustik, Psychologie oder Pädagogik sowie praktische Fächer wie z.B. Stimmbildung, Atemtherapie, Sprecherziehung oder Gesang . Die Ausbildung ist kostenpflichtig und liegt je nach Schule zwischen 3000 und 6000 Euro pro Jahr.

Nach Abschluss der Ausbildung kann man sich bei den Berufsverbänden registrieren lassen und erhält eine Urkunde über die Berufsbezeichnung "Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/in" oder "Stimmpädagoge/Stimmpädagogin".

Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?

Ein typischer Arbeitstag eines/einer Atem-, Sprech- und Stimmlehrers/in hängt stark von dem Arbeitsfeld ab, in dem er/sie tätig ist. In der Regel arbeitet er/sie aber selbstständig und organisiert seine/ihre Termine mit den Patienten oder Schülern/Schülerinnen selbst. Er/Sie führt Einzel- oder Gruppentherapien durch, die je nach Bedarf zwischen 30 Minuten und einer Stunde dauern können. Dabei passt er/sie die Übungen individuell an die.

Welche Verdienstmöglichkeiten gibt es?

Als Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/in können Sie je nach Arbeitsort, Berufserfahrung, Branche und Position ein unterschiedliches Gehalt verdienen. Das Durchschnittsgehalt liegt bei etwa 41.400 EUR brutto im Jahr⁴. Das Einstiegsgehalt liegt bei etwa 2.000 bis 2.400 EUR brutto im Monat. Mit steigender Berufserfahrung und durch Weiterbildungen können Sie Ihr Gehalt auf bis zu 3.600 EUR brutto im Monat steigern.

Welche Fortbildungen gibt es?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich als Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/in fortzubilden und zu spezialisieren. Zum Beispiel können Sie sich in folgenden Bereichen weiterqualifizieren:

• Atemtherapie
• Logopädie
• Gesangspädagogik
• Sprecherziehung
• Stimmbildung
• Rhetorik
• Kommunikationstraining

Die Fortbildungen können je nach Anbieter unterschiedliche Dauer, Kosten und Zertifikate haben.

Wie & wo fange ich am besten an den Beruf zu lernen bzw. auszuüben?

Um den Beruf des/der Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/in zu lernen, müssen Sie eine schulische Ausbildung an einer staatlich anerkannten Fachschule absolvieren. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und umfasst sowohl theoretischen als auch praktischen Unterricht sowie ein Praktikum in einer Einrichtung der Gesundheitsförderung oder Rehabilitation⁵. Die Ausbildung schließt mit einer staatlichen Prüfung ab.

Um den Beruf auszuüben, müssen Sie eine staatliche Erlaubnis beantragen und sich bei der zuständigen Behörde registrieren lassen. Sie können dann als selbstständige/r oder angestellte/r Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/in in verschiedenen Bereichen tätig sein, wie z.B.

• Kliniken
• Reha-Zentren
• Schulen
• Kindergärten
• Theater
• Musikschulen

Der Beruf des/der Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/in ist ein interessanter und vielseitiger Beruf, der Menschen mit verschiedenen Stimm- und Sprechproblemen helfen kann. Um diesen Beruf zu erlernen, braucht man einen mittleren Bildungsabschluss, eine gesunde Stimme und eine staatlich anerkannte Ausbildung. Das Gehalt variiert je nach Erfahrung und Arbeitsort, liegt aber im Durchschnitt bei etwa 41.400 EUR brutto im Jahr. Es gibt viele Möglichkeiten, sich fortzubilden und zu spezialisieren, um die eigenen Kompetenzen zu erweitern. Der Beruf bietet auch verschiedene Arbeitsfelder an, von Kliniken über Schulen bis hin zu Theatern. Der Beruf erfordert jedoch auch viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Kommunikationsfähigkeit sowie eine hohe Belastbarkeit der eigenen Stimme.