Wie kann man Bestatter/in werden?

Prinzipiell kann jeder Bestatter/in werden. Eine Ausbildung ist innerhalb Deutschlands nicht vorgeschrieben. Rein rechtlich genügt ein Gewerbe für die Ausübung des Berufs. Dennoch gibt es in Deutschland seit einigen Jahren eine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft, die das notwendige Know-how fachgerecht vermittelt.

Ausbildung oder Studium? Wie kann man Bestatter/in werden?

In Deutschland ist das Ausüben einer selbstständigen Tätigkeit als Bestatter oder Bestatterin vergleichsweise einfach. Zwingende Voraussetzung ist die Anmeldung eines Gewerbes. Daneben sind weder Eignungsprüfungen noch Meistertitel oder der gleichen vorgesehen. Fraglich ist in diesem Zusammenhang jedoch die Qualität eines Bestattungsinstitutes. Ohne fundierte Ausbildung oder Eignung sind Qualitätsstandards - insbesondere in Hinblick auf Hinterbliebene - kaum zu gewährleisten. Während die Theorie der Bestattung mitunter sehr einfach anmutet, kann in der Praxis nur bestehen, wer profundes Wissen vorweist und Bestattungen individuell durchführt. Jeder Bestatter und jede Bestatterin sollte den Wünschen der Angehörigen gerecht werden und diese fachgerecht, mit viel Einfühlungsvermögen, umsetzen.

Bestattungsfachkraft werden - Ausbildung als Fundament

Der Bundesverband Deutscher Bestatter e.V. samt der angeschlossenen Landesverbände setzte sich vor einigen Jahren erfolgreich für die Implementierung einer strukturierten Ausbildung im Bestatterwesen ein. Seit 2003 gibt es somit eine fundierte Ausbildung zur Bestattungsfachkraft, dessen Inhalte bundesweit einheitlich geregelt sind. Im Februar 2005 konnte zudem das unterfränkische Bundesausbildungzentrum für Bestatter eröffnet werden. In seiner Art einzigartig bietet es überbetriebliche Schulungen und vielfältige Fortbildungsmöglichkeiten für Bestatter/innen.1

Der typische Arbeitsalltag - wie gestaltet sich die Arbeit in einem Bestattungsinstitut?

Das Aufgabenspektrum spezialisierter Bestattungsfachkräfte ist vielfältig. Ebenso individuell gestaltet sich der Arbeitsalltag in dieser Branche. Bestatter/innen sind unter anderem für die Betreuung der Hinterbliebenen zuständig. Unter anderem beraten sie die Angehörige rund um die Details einer Bestattung. Alle relevanten Arbeiten, die mit einer Bestattung in Zusammenhang stehen, werden direkt von der Bestattungsfachkraft koordiniert. Zu Beginn werden die Verstorbenen beispielsweise in das Bestattungsinstitut überführt, wo sie unter Umständen kosmetisch und hygienisch versorgt werden. Im Anschluss überführt der Bestatter oder die Bestatterin den Verstorbenen zum jeweiligen Bestattungsort. Darüber hinaus richten Bestatter/innen Urnen oder Särge her. Auch sind sie für die Anlage von Gräbern verantwortlich. Ferner gilt es die Trauerfeierlichkeiten entsprechend der individuellen Wünsche seitens der Hinterbliebenen auszurichten. Neben diesen praktischen Tätigkeiten widmen sich Bestatter/innen auch kaufmännischen Aufgaben. So sind sie beispielsweise für Kostenkalkulationen, Krankenkassenabrechnungen, Bestattungsvorsorgeverträge sowie für viele weitere Formalitäten verantwortlich. Unter anderem melden sie den Tod des Verstorbenen an Rentenversicherungsgesellschaften und weitere Versicherungen.

Bestatter/in - kompetenter Ansprechpartner in puncto Vorsorge

Auch vor dem Tod können Bestattungsfachkräfte wichtige Beratungs- und Vorsorgeleistungen übernehmen. So sind sie beispielsweise Ansprechpartner für alle Kunden, die ihre eigene Bestattung bereits zu Lebzeiten planen und abgesichert wissen wollen. Im Trauerfall sind sie dahingegen jederzeit, rund um die Uhr erreichbar. Hier betreuen und begleiten sie vor allem die Hinterbliebenen in ihrer Trauer. In diesem Kontext ist ein einfühlsames Vorgehen von großer Relevanz.

Überblick der Tätigkeiten eines Bestatters/einer Bestatterin:

  • Ansprechpartner für die Beratung von Angehörigen im Todesfall
  • Bearbeitung und Durchführung von Bestattungsaufträgen
  • Erledigung von kaufmännischen Arbeiten
  • Bestattungsvorsorge
  • Erstellung von Angeboten und Kostenvoranschlägen
  • Darlegung und Erläuterung von Finanzierungsangeboten
  • Sicherstellung von Leistungen und Qualität
  • Planung und Durchführung von Arbeitsabläufen
  • unter Umständen Vermittlung von Selbsthilfegruppen oder Psychologen zur Trauerbewältigung2

Beschäftigungsarten - freiberuflich, selbstständig oder angestellt?

Bestatter/innen haben vielfältige Möglichkeiten des beruflichen Werdegangs. Sie können sowohl im Angestelltenverhältnis, wie auch freiberuflich und gewerblich selbstständig arbeiten. Einsatzmöglichkeiten finden sie beispielsweise in Bestattungsinstituten, sowie auf Friedhöfen, in Krematorien oder innerhalb der Friedhofsverwaltung. Des Weiteren ist ein Dienst in der öffentlichen Verwaltung möglich. So zum Beispiel im Bereich der Friedhofsverwaltung. Bestattungsfachkräfte haben zudem die Möglichkeit, sich mit einem eigenen Bestattungsinstitut selbstständig zu machen. In diesem Zusammenhang ist eine Gewerbeanmeldung jedoch zwingend erforderlich. Auch können sie freiberuflich für Stadtverwaltungen oder für etablierte Bestattungsunternehmen arbeiten.3

Bestatter/in - Verdienstmöglichkeiten

Ebenso individuell wie die Einsatzmöglichkeiten von einem Bestatter/einer Bestatterin sind die Verdienstmöglichkeiten. Im öffentlichen Dienst können Bestattungsfachkräfte beispielsweise zwischen 2.775 EUR und 3.078 EUR verdienen.4 Das Gehalt ist generell von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Unter anderem gibt es bundeslandabhängige Abweichungen. Auch ist die vorhandene Berufserfahrung ein wesentlicher Anhaltspunkt für das Einkommen. Ferner unterscheidet sich der Verdienst auf Grundlage des Arbeitsverhältnisses. Selbstständige Bestatter/innen haben in der Regel ein anderes Einkommen als angestellte.

Fortbildungsmöglichkeiten für Bestatter/innen

Bestatter und Bestatterinnen haben die Möglichkeit, sich mit diversen Seminaren und Fortbildungen weiterzubilden. So sind unter anderem Fortbildungen zum Bestattermeister möglich. Daneben gibt es weitere Weiterbildungen:

  • Bestattermeister/in
  • Kremationstechniker/in
  • Bürokommunikationsfachwirt/in
  • Thanatopraktiker/in
  • Kremationsassistent/in
  • Bestattungsvorsorgeberater/in

Seminare orientieren sich dagegen an allgemeine Arbeitsabläufe. So sind unter anderem Seminare im Bereich Hygienische Vorsorge möglich. Auch Seminare zum Thema Schriftverkehr, Beratungsgespräche, Trauerreden und mehr werden angeboten.5

Anfangen! Wie kann man Bestatter/in werden?

Um als Bestatter erfolgreich in das Berufsleben zu starten, empfiehlt sich eine betriebliche Ausbildung in einem etablierten Bestattungsinstitut. Jährlich werden ausreichend Ausbildungsplätze deutschlandweit ausgeschrieben. Für die Ausbildung ist eine körperliche und psychische Belastbarkeit erforderlich. In den meisten Fällen erwarten die Ausbildungsunternehmen einen mittleren Bildungsabschluss sowie das Vorhandenseins eines Führerscheins. Ausbildungsplätze lassen sich beispielsweise über die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit finden.6

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