Influencer/in ist längst nicht mehr nur eine Freizeitbeschäftigung, sondern ebenso eine lukrative Arbeit und für manche ein Vollzeit-Job. Je nach Reichweite und Genre lässt sich hier durchaus sehr gut Geld verdienen. Und das auf eine besonders komfortable Weise, denn als Influencer/in ist man oft sehr frei in der Ausübung seiner Arbeit und bei der Wahl des Arbeitsortes.
Wie kann man Influencer/in werden?
Der Anfang ist recht einfach: zunächst benötigen Sie ein Profil auf einer Social Media Plattform Ihrer Wahl. Follower, also Ihre Reichweite, generieren Sie, indem Sie regelmäßig Inhalte hochladen und Ihre Meinungen, Interessen, Kunst oder Arbeit mit der Öffentlichkeit teilen. Je regelmäßiger Content, also Inhalte, produziert und hochgeladen werden, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass andere Nutzer der Plattform auf Sie aufmerksam werden und Ihnen folgen. Mit steigender Reichweite wachsen auch die Jobangebote von Unternehmen, die mit Ihnen zusammen arbeiten möchten.
Influencer/in als Job: So sieht ein typischer Arbeitstag aus
Wie ein typischer Arbeitstag aussieht, unterscheidet sich darin, womit Sie als Influencer/in Geld verdienen möchten und in welchem Ausmaß. Für ein kurzes Video, eine Story oder ein Fotoshooting müssen Sie einige Stunden einplanen, denn aufgrund der enormen Konkurrenz werden selbst kleine Fehler schnell zum Sargnagel. Ein falsches Wort, ein unpassendes Statement oder eine Kooperation mit einem fragwürdigen Unternehmen genügen oft, um die Karriere so schnell zu beenden, wie sie begonnen hat. Influencer/innen teilen ihre Interessen und Postings mit einer Vielzahl an Menschen. Die Sorgfalt bei der Arbeit muss hier also enorm sein.
Um die Inhalte zu produzieren, müssen Sie sich mit der Bearbeitung von Bild- und Tonmaterial auskennen oder das Material von Menschen bearbeiten lassen, die damit umgehen können. Bevor aber überhaupt ein Inhalt entsteht, ist ein Konzept notwendig. Damit der Social Media Kanal nicht wild zusammengewürfelt und chaotisch aussieht, sollten Sie sich Gedanken über die Themenvielfalt, die Zielgruppe und die Optik machen. Je stimmiger Ihr Kanal auf Menschen wirkt, die ihn zum ersten Mal besuchen, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie als Influencer/in seine / ihre Aufmerksamkeit bekommen.1
Arbeitet ein Influencer oder eine Influencerin mit einem Unternehmen zusammen und stellt beispielsweise deren Produkte vor, gibt es im Vorfeld Absprachen, wie die Werbung aussehen soll. Die Umsetzung liegt aber meist in den Händen des Influencers beziehungsweise der Influencerin. Er oder sie muss sich daher selbst um das Bildmaterial kümmern, um die Kameraführung und die Zusammenstellung des gesamten Materials, bis es ein harmonisches Gesamtbild ergibt, das zur eigenen Person passt.
Ist der Inhalt hochgeladen, idealerweise nach einem festen Zeitplan, hört die Arbeit nicht auf. Dann müssen Fragen der Follower beantwortet und neue Kooperationspartner gefunden werden. Das Influencer-Dasein ist also ein Zusammenspiel aus Selbstdarstellung und Marketing. Und am Ende des Tages wartet selbstverständlich der Papierkram, denn als Selbstständiger ist eine korrekte Buchführung unerlässlich. In den seltensten Fällen sind Influencer/innen bei Unternehmen direkt angestellt.
Wie sehen die Verdienstmöglichkeiten als Influencer/in aus?
Geld verdienen lässt sich am Anfang als Influencer/in nicht. Die wenigsten Influencer/innen gehen über Nacht viral und sind am nächsten Tag weltberühmt. Das heißt, bis das erste Geld fließt, vergehen Monate oder sogar Jahre. Bis dahin ist das Influencer-Dasein ein reines Hobby und muss nicht angemeldet werden. Sobald aber damit Einkommen erzielt werden soll, müssen Sie ein Gewerbe anmelden.
Die Kluft zwischen Niedrig- und Großverdienern ist immens. Während sich sogenannte Micro-Influencer/innen mit 500 bis 5000 Followern pro Post im Schnitt mit etwa 100 Dollar begnügen müssen, können Social-Media-Größen mehrere Zehntausend Dollar und mehr pro Monat verdienen. Sehr lukrativ sind Youtube-Videos, die im Schnitt etwa doppelt bis dreimal so viel Geld einbringen wie ein Foto. Diese Vergleichswerte hat Klear, eine Influencer-Marketing-Plattform, gesammelt.2 Je größer der Bekanntheitsgrad, umso mehr Geld können Influencer/innen für ein Posting oder Video verlangen.
Am Anfang ist das Arbeitspensum im Vergleich zum Verdienst sehr hoch. Es muss also verhältnismäßig viel Vorarbeit geleistet werden, um lukrative Verdienstmöglichkeiten zu erzielen, bis der Kanal eine gewisse Eigendynamik entwickelt. Ab einer gewissen Reichweite ist zunehmend weniger Aufwand nötig, um Kooperationen mit Unternehmen einzugehen. Die interessierten Unternehmen kommen irgendwann automatisch auf die Influencer/innen zu.3
Welche persönlichen Voraussetzungen braucht ein/e Influencer/in?
Bei Influencer/in handelt es sich um ein Berufsbild, das erst in den letzten zehn Jahren entstanden ist. Eine richtige Ausbildung dafür gibt es nicht und ist in der Regel auch nicht notwendig. Dennoch werden Coachings und Lehrgänge angeboten, um den Start der Karriere zu fördern. Hier werden etwa rechtliche Grundlagen geklärt, Marketingstrategien vorgestellt, einzelne Social Media Plattformen intensiv besprochen oder Unternehmenskonzepte erarbeitet.
Viel wichtiger als eine gute Vorbildung ist, dass Sie sich selbst gut vermarkten zu können und auf fremde Menschen eine gewisse Anziehungskraft ausüben. Ein überdurchschnittliches Interesse, fremden Menschen die eigene Meinung, Interessen, Kunst oder Mode näher zu bringen und die Erfahrungen mit ihnen zu teilen, ist in jedem Fall notwendig. Auch kritikfähig müssen Sie sein, denn in der digitalen Welt verbreiten sich leider auch Falschmeldungen und kleinste Fehler können aufgebauscht werden. Hier einen kühlen Kopf zu bewahren, Konflikte sachlich zu lösen und sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, ist manchmal schwierig, aber unverzichtbar.
Hinzu kommt, dass Sie als Influencer/in für Ihr Marketing selbst verantwortlich sind. Termine, etwa Kundengespräche wie Kooperationsanfragen, die von Ihnen oder von Unternehmen ausgehen, müssen Sie selbst planen und durchführen, wenn diese Aufgaben kein Management übernimmt. Das erfordert eine große Selbstdisziplin, Planungsfähigkeit und ein gutes Zeitmanagement, wenn vielleicht noch ein weiterer Job und das Privatleben gleichzeitig geregelt werden müssen. Sorgfalt ist auch bei der Buchhaltung geboten, denn als Influencer/in sind Sie selbstständig und müssen Ihr Gewerbe gesetzeskonform führen.
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https://carolinepreuss.de/instagram-influencer-werden/]https://carolinepreuss.de/instagram-influencer-werden/ ↑
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https://www.exali.de/Info-Base/influencer-werden]https://www.exali.de/Info-Base/influencer-werden ↑
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https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/influencer-100360]https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/influencer-100360 ↑