Wie kann man Schauspieler/in werden?

Für viele Menschen ist es ein Traum, eines Tages auf der Bühne zu stehen - auf den "Brettern, die die Welt bedeuten". Wenn der große Leinwandauftritt auch Ihr Ding ist, wäre einer der ersten Schritte, eine Schauspielschule zu besuchen. Andererseits gibt es auch viele andere Möglichkeiten, den Traumberuf zu bekommen.

Viele Wege führen nach Rom - oder auf die Bühne

Die Berufsbezeichnung "Schauspieler/in" ist nicht geschützt. Deshalb kann sich theoretisch jeder, der gerne mal ein Drehbuch in der Hand hält oder vor Publikum auftritt, Schauspieler/in nennen. Auch die entsprechende Ausbildung ist daher nicht einheitlich geregelt. Es gibt jedoch private und staatliche Schauspielschulen, an denen Sie eine Ausbildung absolvieren können, der Sie Ihrem Ziel näher bringt. Allerdings ist eine abgeschlossene Schauspielausbildung keineswegs eine Garantie dafür, dass Sie eines Tages mit der Schauspielerei Geld verdienen werden. Fakt ist, dass die meisten Schauspieler/innen nicht von ihrem Job leben können und nebenbei arbeiten gehen oder auf staatliche Unterstützung angewiesen sind.

Es gibt viele bekannte Schauspieler/innen, die in ihrem Job erfolgreich sind, die niemals eine Schauspielausbildung absolviert haben. Diesbezüglich sind unter anderem Jürgen Vogel oder Heike Makatsch zu nennen. Ein Aspekt, der Mut macht, denn wenn diese beiden es geschafft haben, warum dann nicht auch Sie? Wichtig ist, dass Sie vor allem die folgenden Eigenschaften mitbringen:

  • Zielstrebigkeit
  • Kommunikationsstärke
  • Durchsetzungsvermögen
  • Disziplin
  • Wandelbarkeit
  • Flexibilität und natürlich
  • schauspielerisches Talent

Falls Sie nicht unbedingt die Lust verspüren, eine Schauspielschule zu besuchen, können Sie mit diesen Fähigkeiten durchaus auch den direkten Weg gehen. Bewerben Sie sich als Komparse oder Komparsin bei Film- und Fernsehproduktionen. Treten Sie auf Laienbühnen oder wirken Sie in Low-Budget-Produktionen mit. Gerade die bekannten Film- und Fernsehhochschulen haben erfahrungsgemäß einen besonderen Bedarf an Schauspielern und Schauspielerinnen.

Erstellen Sie - am besten bei renommierten Werbe-, Model- oder Schauspielagenturen eine persönliche Sedcard und "lassen" Sie sich Schauspielaufträge vermitteln. Selbstverständlich sollten Sie sich auch an die kleinen und großen Casting-Agenturen wenden. Das können in der Tat sehr vielversprechende "Sprungbrett"-Unternehmen sein. Generell gilt: Je häufiger Sie auf der Bühne, im Theater oder gar in Werbespots gesehen werden, desto größer die Chance, dass namhafte Filmproduzenten auf Sie aufmerksam werden. Je mehr Spielpraxis Sie sich aneignen, desto besser1.

Auf dem Weg zur "Goldenen Kamera" - gehen Sie aufs Ganze

Bühnenpräsenz ist wichtig. Ohne Frage. Noch besser ist es aber, wenn Sie bestrebt sind, sukzessive an Ihrer Expertise zu "feilen". Wenn Sie also gerade nicht in irgendeiner Casting-Agentur in der Warteschlange oder in einem Laientheater auf der Bühne stehen, sollten Sie sich weiterbilden. Buchen Sie bei Gelegenheit auch mal einen professionellen Schauspielcoach. Ein solcher Profi vermittelt Ihnen nicht nur essenzielles Know-how, sondern vielleicht können Sie sogar von dessen Netzwerk profitieren. Möglicherweise kennt er oder sie jemanden, der jemanden kennt..., der Ihnen eine tolle Rolle in einem Film anbietet. Günstiger als ein erfahrener Bühnenprofi ist die Teilnahme an ausgewählten Schauspiel-Workshops. Angebote dieser Art finden Sie unter anderem an Schauspielschulen, in Theatern oder klassischen Bühnenhäusern.

Die Kosten für die Ausbildung zum / zur Schauspieler/in

Sie möchten es von Anfang an "richtig" machen und die klassische Methode versuchen? Wenn Sie an einer der über 70 deutschsprachigen privaten Schauspielschulen eine Ausbildung absolvieren möchten, tragen Sie die Kosten aus eigener Tasche. Jedes Semester schlägt dabei mit etwa 2.000 bis 3.000 Euro zu Buche. Insgesamt dauert die Ausbildung etwa drei bis vier Jahre. Ehe Sie sich für eine Schule entscheiden, wagen Sie den "Blick hinter die Kulissen" und informieren Sie sich über die fachlichen Schwerpunkte der einzelnen Schulen. Welche Ziele verfolgen Sie? Ist es Ihr Wunsch, eines Tages als Schauspieler/in ins Fernsehen zu kommen? Oder liegt Ihnen eher die Schauspielerei am Theater? Der "krönende Abschluss" einer Schauspielausbildung an einer privaten Schauspielakademie können beispielsweise der "Bachelor" oder der "Master" sein. Mit dem Abschluss "staatlich anerkannter Schauspieler für Film und Fernsehen" und dem Zertifikat der Bühnenreife dürften Tür und Tor zur faszinierenden Welt der Schauspielerei offen stehen. Der Besuch einer staatlichen Schauspielschule bietet indes den Vorteil, dass Sie die Ausbildung lediglich zu einem Teil aus eigener Tasche bezahlen müssen. Denn unter bestimmten Voraussetzungen haben Sie die Chance, Schüler-BAföG zu beantragen, das Sie nicht zurückzahlen müssen.

Hinweis: Um bei einer der renommierten Schauspielschulen aufgenommen zu werden, müssen Sie ein anspruchsvolles Aufnahmeprozedere über sich ergehen lassen. Haben Sie das aber erst einmal erfolgreich gemeistert, kann das der Anfang einer erfolgreichen Schauspielkarriere am Theater oder beim Film sein.

Wie kann man Schauspieler/in werden und viel Geld verdienen?

Während die "ganz Großen" mehrere Millionen US-Dollar pro Jahr verdienen, kämpft sich der "normale" Schauspieler oder die Schauspielerin mit einem Jahresgehalt von 12.000 bis 15.000 Euro durchs Leben. Bekannte deutsche Schauspieler/innen schaffen es hingegen durchaus auch mal auf eine Gage von rund 100.000 Euro jährlich. Zu berücksichtigen ist aber, dass Sie kein fixes Einkommen haben, sondern dass es ohne Weiteres auch mal Phasen in Ihrem Leben geben kann, in denen Sie kein Engagement haben - und dementsprechend auch keine Einnahmen. Eine solide Vorsorge ist daher grundsätzlich empfehlenswert. Ein berühmter Schauspieler sagte einmal: "Schauspieler/innen, die Sie im Rampenlicht auf den roten Teppichen sehen, haben gerade kein Engagement. Denn anderenfalls wären sie ganz sicherlich am Set."2

Der Arbeitsalltag eines Schauspielers oder einer Schauspielerin

Jeder Arbeitstag eines Schauspielers ist unterschiedlich. Es kommt darauf an, mit welchem Projekt Sie sich gerade befassen. Die Drehtage beim Film beginnen meist um sieben Uhr morgens. Der Wecker klingelt um halb sieben, sodass Sie in Ihrem Hotelzimmer, das in der Nähe des Sets befindet, ausreichend Zeit zum Frischmachen haben. Wenn der Fahrer der Produktionsfirma Sie am Hotel abholt, können Sie unterwegs noch ein paar Seiten in Ihrem Drehbuch lesen, um sich den Text einzuprägen. Am Drehort angekommen, werden Sie geschminkt und zurechtgemacht. Währenddessen sowie nach dem Ankleiden werfen Sie rasch noch einen Blick ins Drehbuch. Gegen neun Uhr gibt es ein kleines Frühstück mit dem gesamten Team. Um zehn ist Drehbeginn, und es stehen drei ausführliche Szenen auf dem Programm3.

Gala, Glanz und Glamour sucht man oft vergeblich

Je nachdem, wie häufig die einzelnen Szenen abgedreht werden müssen, kann es ein langer Arbeitstag werden. Die Mittags- und Kaffeepause sind gute Gelegenheiten, um mit den Kollegen zu plaudern und noch einmal das Drehbuch zu studieren. Anschließend geht der Dreh weiter, und womöglich müssen Umbauarbeiten am Set durchgeführt werden. Meist ist etwa gegen 21 Uhr Drehschluss. Nach dem Abschminken und Umziehen geht es zurück ins Hotel, wo Sie noch etwas essen und dann müde ins Bett fallen - oder noch ein paar Seiten in Ihrem Drehbuch schmökern.

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