Wie kann man Synchronsprecher/in werden?

Charakterstarke Stimmen in Blockbustern faszinieren uns und bleiben im Gedächtnis. Angenehme Stimmen in Hörbüchern beruhigen uns. Doch wie wird man eigentlich selbst zum/zur Synchronsprecher/in? Erfahren Sie hier alles über den abwechslungsreichen Beruf von Synchronsprecher/innen.

Ist ein/e Ausbildung / Studium Voraussetzung, um anerkannt zu sein?

Eine anerkannte Ausbildung oder ein Studium zum/zur Synchronsprecher/in gibt es leider nicht. Die meisten Synchronsprecher/innnen fangen zunächst als Schauspieler/innen, Moderator/innen oder Hörfunksprecher/innen an. Viele üben den Berufs des Synchronsprechers nur nebenbei aus. Den konkreten Weg zu diesem Traumberuf gibt es also nicht.1 Das wichtigste Kapital eines angehenden/einer angehenden Synchronsprecher/in ist natürlich die Stimme. Deshalb empfiehlt es sich, verschiedene Lehrgänge im Bereich des Stimm-, Sprach- und Körpertrainings zu absolvieren. Ein möglicher Weg in Richtung Traumberuf kann auch die Absolvierung eines Schauspiel- oder Dramaturgie-Studiums sein. Diese Studiengänge vermitteln viel theoretisches Wissen, dass Sie mithilfe verschiedener praktischer Lehrgänge ergänzen können. Die eigene Stimme kann auch kostengünstig durch einfache Übungen trainiert werden, die Sie in Ihren Alltag integrieren können. Fangen Sie damit an, Artikel und Geschichten laut zu lesen. Mit der Zeit können Sie sich immer weiter steigern und sich längere Texte und unterschiedlichste Charaktere vornehmen. Um die eigenen Fähigkeiten zu verbessern, empfiehlt es sich die Sprechrollen aufzunehmen und Familien und Freunden vorzuspielen. Damit Sie den Einstieg in die Branche auch wirklich schaffen, müssen Sie Kontakte in die Medienlandschaft aufbauen und auch Castings absolvieren.2

Wie sieht ein typischer Arbeitstag in diesem Beruf aus?

Im Leben eines/einer Synchronsprecher/in gleicht kein Tag dem anderen: Während Sie gerade noch einem Serienkiller in einem großen Blockbuster Ihre Stimme geliehen haben, sprechen Sie bei der nächsten Aufnahme vielleicht eine Radiowerbung für zuckerfreie Limonade ein. Synchronsprecher/innen müssen einem enormen Druck standhalten. Blockbuster müssen oft innerhalb weniger Tage synchronisiert sein. Einen großen Spielraum für Fehler gibt es hier nicht. Sie müssen in der Lage sein, rasch zwischen verschiedenen Emotionen und Handlungssträngen zu wechseln. Meistens haben Synchronsprecher/innen mehrere Projekte parallel am Laufen. Der typische Arbeitstag eines/einer Synchronsprecher/in sieht ungefähr so aus: Sie machen sich auf den Weg ins Tonstudio, um einen Blockbuster zu synchronisieren. Der Text, den Sie einsprechen müssen sitzt perfekt - Sie haben ihn bereits am Wochenende genau eingeübt und vor der Arbeit nochmals wiederholt. Jedes Wort und selbst jeder Atemzug muss sitzen. Kurz vor der Aufnahme machst du noch ein paar Atemübungen. Während der Aufnahme springt ihr zwischen verschiedenen Takes hin und her, denn die meisten Filme werden nicht in chronologischer Reihenfolge nachgesprochen. Danach machen Sie sich auf dem Weg zum Hörfunk und sprechen dort eine Radiowerbung ein. Dann fahren Sie ins nächste Synchronstudio und die harmlose Radiowerbung ist schnell vergessen: Heute müssen Sie einem Psychopathen in einer Fernsehserie Ihre Stimme leihen. Wie Sie sehen, ist der Beruf des/der Synchronsprecher/in sehr abwechslungsreich aber auch sehr herausfordernd. Weitere Anforderungen im Job sind eine gute Reiseplanung, Vorbereitung auf die Rolle und ein gewisses Organisationstalent.

Welche Beschäftigungsarten gibt es?

Festanstellungen als Synchronsprecher/in sind leider nicht die Regel. Als Sprecher/in sind Sie freiberuflich tätig. Sie müssen sich also selbst um Ihre Aufträge kümmern, Rechnungen schreiben und Ihre Arbeitstage organisieren. Sollte es einmal keine Aufträge geben, verdienen Sie auch kein Geld. Deshalb ist es als Synchronsprecher/in besonders wichtig, Rücklagen für auftragsschwache Zeiten zu bilden. Für Abgaben wie Sozialversicherung und Steuern sind Sie ebenfalls selbst zuständig. Die freiberufliche Tätigkeit hat jedoch auch eine Menge Vorzüge: Die Arbeit als freiberuflicher/e Synchronsprecher/in wird niemals langweilig und ist sehr abwechslungsreich - immerhin werden Sprecher/innen nicht nur für das Synchronisieren von Filmen benötigt. Hörbücher, Hörspiele & Co. haben in den letzten Jahren einen regelrechten Hype erfahren. Sprecher/innen in diesen Bereichen werden daher auch händeringend gesucht. Selbstverständlich werden Synchronsprecher/innen auch für Voice-Overs in Image-Filmen oder Werbefilmen beauftragt.1

Welche Verdienstmöglichkeiten gibt es?

Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten, da Synchronsprecher/innen in der Regel freiberuflich arbeiten und kein festes Gehalt haben. Als ungefähren Anhaltspunkt können Sie jedoch einen Kinofilm heranziehen: Für einen Blockbuster erhält man in der Regel circa 1.800 EUR. Als Sprecher/in verdient man sein Geld pro Auftrag. Häufig erhalten Sprecher/innen eine Grundlage von bis zu 150 EUR pro Tag und dann wird pro Take abgerechnet. Pro Take erhalten Sie zwischen zwei bis acht Euro. Da in Deutschland fast alle fremdsprachigen Filme und Serien synchronisiert werden und der Streaming- und Serienhype weiterhin anhält, haben Synchronsprecher/innen derzeit keine Probleme an Aufträge zu kommen.3

Welche Fortbildungen gibt es?

Ob Sprach-, Stimm- oder Atemtrainings - der Fortbildungsmarkt für Synchronsprecher/innen ist riesig. Es existieren zahlreiche Fortbildungen für Anfänger/innen und Quereinsteiger/innen als auch für Fortgeschrittene und Profis. Inzwischen können sogar Seminare mit einem bestimmten Fokus wie "Hörbuchsprecher" oder "Werbesprecher" absolviert werden.4 Die Möglichkeiten zur Fortbildung sind groß und sollten von Sprecher/innen regelmäßig in Anspruch genommen zu werden. Die eigene Stimme und Atemtechnik sind das Kapital von Sprecher/innen und müssen daher regelmäßig trainiert werden.

Wie & wo fange ich am besten an den Beruf zu lernen bzw. auszuüben?

Am besten nimmt man ein Schauspiel- oder Dramaturgie-Studium auf oder absolviert einen seriösen Lehrgang zum/zur Sprecher/in. Parallel dazu sollte die Stimme regelmäßig trainiert werden und es sollten herausfordernde Texte und Charaktere eingesprochen werden. Machen Sie bei verschiedenen Castings mit und bauen Sie unbedingt Kontakte in die Medienlandschaft auf. Ein Volontariat beim Fernsehen oder Hörfunk kann ebenfalls ein geeigneter Türöffner sein.2

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