Erfolgreicher Berufseinstieg durch Praxiserfahrung

Viele Unternehmen wünschen sich Bewerber, die bereits Berufserfahrung haben. Gerade als junger Mensch, stellt man sich da häufiger die Frage, wie man zu dieser Berufserfahrung kommen soll.

Die Lösung ist recht simpel – durch verschiedene Praktika. Man muss hierbei in Pflichtpraktikum und freiwilliges Praktikum unterscheiden. Das Pflichtpraktikum ist ein, meist von der Hochschule während des Studiums, vorgeschriebenes Praktikum. Es soll den Studenten dabei helfen praktische Erfahrungen in ihrem Studienfeld zu sammeln. Ein freiwilliges Praktikum kann hingegen jeder beginnen, unabhängig von der aktuellen schulischen oder beruflichen Situation.

Damit Sie im Pool der zahlreichen Bewerbungen auf die raren Praktikumsstellen nicht untergehen, ist es wichtig eine gut geschriebene und klar gegliederte Bewerbung zu liefern. Diese sollte gleichzeitig so individuell sein, dass Sie im Bewerbungsstapel nicht untergehen, sondern positiv auffallen.

Stechen Sie aus der Masse heraus

Nur wenn Sie es schaffen, dass Ihre Bewerbung heraussticht, haben Sie eine reelle Chance den Praktikumsplatz zu bekommen. Für eine erfolgreiche Bewerbung reicht es also nicht aus, dass sie vollständig und übersichtlich gegliedert ist. Es ist ebenso wichtig, dass sie individuell auf den Bewerber, die Position und vor allem das Wunschunternehmen zugeschnitten wurde.

So reicht es nicht aus, ein allgemeines Anschreiben zu verfassen und dieses für verschiedenen Bewerbungen zu nutzen. Viel besser ist es das Anschreiben immer genau auf die ausgeschriebene Stelle und den zugehörigen Betrieb anzupassen.

Für eine Bewerbung auf ein Praktikum bei einer NGO ist es beispielsweise ratsam, dass Sie, wenn vorhanden, Ihr ehrenamtliches Engagement in den Vordergrund stellen. Erläutern Sie, warum Sie der beste Kandidat für die ausgeschriebene Position im Unternehmen sind.

Bereiten Sie sich vor

Um das perfekte Anschreiben zu verfassen, ist es ratsam, sich bereits vorher genau mit dem Unternehmen auseinanderzusetzen. Die Unternehmenswebsite ist hier immer eine gute Anlaufstelle. Hier erfahren Sie viel zur Unternehmenshistorie, -größe, -kultur und -philosophie.

Des Weiteren ist es zwingend notwendig, dass Sie sich so genau wie möglich mit der Stellenausschreibung, auf die sie sich bewerben, beschäftigen. Diese liefert ebenfalls wichtige Hinweise darauf, wie die perfekte Bewerbung auf diese Position aussehen kann.

Folgende allgemeine Fragen sollten Sie dabei im Blick behalten:

  • Welche Werte vertritt das Unternehmen?
  • Wie sieht die Mitarbeiterführung aus?
  • Wie groß ist das Unternehmen?
  • Inwieweit kann ich das Unternehmen bereichern?
  • Warum bin ich die perfekte Besetzung für die ausgeschriebene Stelle?
  • Welche der aufgeführten Kriterien für die Stelle erfülle ich?
  • Welche kann ich mir noch aneignen?

Wie sollte Sie das Anschreiben formatieren?

Wichtig ist, dass Sie das Anschreiben sauber und gut leserlich formulieren. Um eine gute Lesbarkeit zu gewährleisten, spielt die Formatierung eine gewisse Rolle.

Sie haben zwar einen gewissen Handlungsspielraum, was Ihre Kreativität betrifft, sollten aber auf zu große Experimente verzichten. Nutzen Sie keine grellen Farben, greifen Sie lieber auf gedeckte Farben zurück.

Auch bei der Schriftart sollten Sie auf verspielte Fonts verzichten und auf bewährte und gut lesbare Schriftarten, wie Helvetica oder Arial zurückgreifen. Meist ist Schriftgröße 12 zu empfehlen, dies kommt aber individuell auf die gewählte Schriftart an.

Schreiben Sie am besten in Blocksatz oder wenn dies nicht möglich ist linksbündig und nutzen Sie einen Zeilenabstand von 1 bis 1,5.

Hilfreich ist hier auch die Bewerbung nach DIN 5008.

Welchen Sprachstil sollten Sie für Ihre Bewerbung nutzen?

Aus der Stellenausschreibung können Sie nicht nur wichtige Anhaltspunkte für den Inhalt Ihres Anschreibens herauslesen. Sie können der Ausschreibung auch entnehmen, wie sie Ihren Text stilistisch formulieren sollten.

Werden Sie in der Anzeige geduzt, so ist es völlig in Ordnung auch im Anschreiben zu duzen. Wurde in der Anzeige gesiezt, sollten Sie selbstverständlich auch siezen.

Falls Sie sich mit dem Duzen nicht wohlfühlen, können Sie auf das höfliche Siezen zurückgreifen. Umgekehrt ist es allerdings nicht besonders höflich zu duzen, wenn Sie in der Anzeige gesiezt wurden.

Ebenfalls wichtig zu beachten sind die folgenden Punkte:

  • Vermeiden Sie Konjunktive wie hätte, würde und könnte.
  • Schreiben Sie klare und kurze Sätze. Vermeiden Sie Schachtelsätze.
  • Vermeiden Sie Passivsätze.
  • Achten Sie auf Rechtschreibung und Grammatik.
  • Vermeiden Sie unnötige Wiederholungen.

Wie ist das Anschreiben inhaltlich aufgebaut?

Sobald Sie sich über Sprachstil und die wichtigsten Punkte klar sind, können Sie damit beginnen Ihr Anschreiben zu verfassen. Wichtig ist, dass das Anschreiben nicht mehr Platz als eine Din A4 Seite einnehmen darf. Ihr Lebenslauf darf dafür auch über zwei Seiten lang sein.

Das Anschreiben lässt sich in folgende drei Punkte aufgliedern:

  • Einleitung
  • Hauptteil
  • Schluss

Einleitung

Die Einleitung steht direkt unter der Anrede. Sie soll den Leser neugierig machen und direkt die wichtigsten Fragen klären.

  • Wer sind Sie?
  • Warum bewerben Sie sich auf diese Stelle?
  • Warum haben Sie sich für dieses Unternehmen entschieden?

An dieser Stelle können Sie auf Ihre momentane schulische, bzw. berufliche Situation eingehen und erklären, warum Sie sich auf das ausgeschriebene Praktikum bewerben. Sie erklären in der Einleitung ebenfalls, warum Sie das Praktikum beim angeschriebenen Unternehmen machen möchten und warum Sie die richtige Person, für diese Position in eben diesem Unternehmen sind.

Hauptteil

Der Hauptteil ist ganz Ihren persönlichen Stärken und Fähigkeiten gewidmet. Hier können Sie besonders auf die in der Stellenausschreibung gewünschten Kenntnisse eingehen und so zeigen, dass Sie perfekt auf die ausgeschriebene Position passen.

Handelt es sich um eine Bewerbung für ein studentisches Pflichtpraktikum, ist dies der perfekte Zeitpunkt, um näher auf Ihr Studium einzugehen.

  • Inwieweit passt Ihr Studium auf die ausgeschriebene Stelle?
  • Welche Fachspezifischen Kurse haben Sie besucht?
  • Wie hilft Ihnen ihr bisheriges Studium, um die Stelle optimal zu besetzen?

Schluss

Im Schluss nennen Sie den gewünschten Zeitraum für das Praktikum und beenden das Anschreiben mit einer Handlungsaufforderung an den Lesenden. Wichtig hierbei ist, dass Sie keine Konjunktive verwenden. Sätze wie, „Über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch würde ich mich freuen.“, sind ein absolutes No-Go. Schreiben Sie lieber:

  • Ich freue mich von Ihnen zu hören.
  • Bei Rückfragen können Sie mich jederzeit telefonisch erreichen.
  • Für ein erstes Kennenlernen erreichen Sie mich unter 0160 123 456 78.

Das Anschreiben beenden Sie mit einer passenden Grußformel. Hier können Sie auf folgende, klassische Grußformeln zurückgreifen:

  • Mit freundlichen Grüßen
  • Mit besten Grüßen
  • Beste Grüße
  • Freundliche Grüße

Vermeiden Sie unnötige Fehler

Vergesse Sie nicht im Anschluss Ihre Bewerbung nochmal zu checken. Falls Sie die Möglichkeit haben, ist es ratsam die Bewerbung auch nochmal von einer zweiten Person auf Grammatik- und Rechtschreibfehler prüfen zu lassen.

Überprüfen Sie ebenfalls, ob Sie alle Anlagen korrekt angefügt haben und nichts Wichtiges vergessen wurde.

Sobald Sie Ihre die Bewerbung ein letztes Mal geprüft haben und alle Fehler ausgebessert sind, können Sie sie verschicken.