Der erste Eindruck zählt
Das Phänomen des ersten Eindrucks hat sich tief in unserem Unterbewusstsein verankert. In Bruchteilen von Sekunden entscheiden wir darüber, ob wir jemanden sympathisch oder unsympathisch finden. So geschieht es auch bei Bewerbungen. Der Personaler, der Ihre Bewerbung zum ersten Mal in den Händen hält oder online sieht, entscheidet innerhalb kürzester Zeit, ob Sie hereingebeten werden oder ob die Ihnen die Tür zum Unternehmen verschlossen bleibt. Daher gilt es, schon im Vorfeld einige Dinge zu beachten.
Wichtig für alle Bewerbungen ist, der gesamte Aufbau muss einem Roten Faden folgen. Der Personaler soll nicht lange suchen müssen, um die für ihn wichtigen Informationen in Ihrer Bewerbung zu finden.
Individuell und kreativ
Die Bewerbungsmappe soll insgesamt einen sympathischen Eindruck von Ihnen hinterlassen, ohne dass Sie jemand zuvor gesehen oder gesprochen hätte. Je nachdem, worauf Sie sich bewerben, können Sie Stil und Layout der gesamten Bewerbung individuell auf sich selbst und das Unternehmen anpassen und Ihre Stärken kreativ hervorheben.
Dabei spielen Dinge wie Farbe, Material und Struktur der Bewerbungsmappe eine große Rolle. Ihrer Kreativität sind praktisch keine Grenzen gesetzt, jedoch können hier auch schon die ersten Fehler passieren.
Sorgfalt
Eine unordentlich zusammengetragene Ansammlung Ihrer Bewerbungsunterlagen vermittelt schnell einen oberflächlichen Eindruck von Ihnen. Noch schlimmer sind verschlissene Dokumente und gebrauchte Bewerbungsmappen, denen man ansieht, dass sie bereits mehrfach versendet wurden und vielleicht nur aus Bewerbungsrückläufern stammen.
Man soll deutlich merken, dass Sie sich Gedanken gemacht haben und Ihre Bewerbung sorgfältig und individuell bearbeitet haben.
Bewerbungen per Post und Online
Klassische Bewerbungen erfolgen nach wie vor per Post. Dies ist bei vielen Unternehmen noch gang und gäbe. Vor allem bei Bewerbungen um Ausbildungs-, Praktikums- und Studienplätze sowie bei Behörden und Länder-, Städte- oder Gemeindeverwaltungen spielt diese Art der Bewerbung noch eine große Rolle. Hier kommt der Spruch zum Tragen: Papier ist geduldig. Es ist wie mit einem guten Buch. Sie können es als Onlinevariante lesen oder klassisch als Druck in der Hand haltend und die Seiten umblätternd. Bei der Nutzung von Print-Bewerbungen werden zusätzlich zum visuellen auch alle anderen Sinne angesprochen, vor allem hinsichtlich Haptik, Geruch und Farben. Das kann ein Vorteil sein.
Dabei gilt die Sorgfaltspflicht bei Print-Bewerbungen natürlich auch für Online-Bewerbungen per E-Mail oder für die Nutzung von Online-Bewerbungsportalen, welche einige Unternehmen heranziehen. Auch bei Online-Bewerbungen muss der Rote Faden klar erkennbar sein und sämtliche Dokumente einer einheitlichen Struktur folgend benannt werden.
Welche Bewerbungsmappe ist die richtige?
Welche Bewerbungsmappe Sie wählen, hängt von einigen Faktoren ab.
Wie viele Bewerbungen versenden Sie insgesamt?
Eines vorweg, Sie sollten nicht am falschen Ende sparen. Eine hochwertige Bewerbungsmappe macht immer einen guten Eindruck. Der Personaler sieht gleich, dass Sie sich bis ins Detail mit Ihrer Bewerbung beschäftigt haben.
Wenn Sie viele Bewerbungen versenden, müssen Sie jedoch nicht die teuersten Modelle benutzen. Das kann schnell ins Geld gehen. Zumal nicht alle Unternehmen die Bewerbungsmappen wieder zurückschicken. Wichtig ist, dass die Bewerbungsmappe qualitativ in Ordnung und ansprechend gestaltet ist.
Auch eine Bewerbungsmappe können Sie mehrfach nutzen. Sie darf aber natürlich nicht abgegriffen wirken.
Auf welche Stelle bewerben Sie sich?
Bewerben Sie sich um einen Ausbildungs- oder Praktikumsplatz, brauchen Sie keine mehrseitigen, teuren Bewerbungsmappen kaufen. Hier genügt ein ordentlicher Klemmhefter, in dem alle Ihre Bewerbungsunterlagen hintereinander sortiert Platz finden. Auch hier gibt es unterschiedliche Modelle, Formen und Farben, ganz individuell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten.
Für kreative Berufe ist eine kreative Bewerbungsmappe nicht nur eine Möglichkeit der Selbstdarstellung, sondern oftmals sogar ein unverzichtbares Element der gesamten Bewerbung. Hier können Sie Ihre Bewerbungsunterlagen in einer unverwechselbaren Hülle präsentieren.
Bei akademischen Berufen und Bewerbungen auf Führungspositionen sollten hochwertige Bewerbungsmappen verwendet werden. Hier setzt man eher auf klassische Präsentationen.
An welches Unternehmen ist Ihre Bewerbung gerichtet?
Wenn Sie die Möglichkeit dazu haben, erfragen Sie beim Unternehmen geschickt, ob eine bestimmte Form der Bewerbung oder auch der Bewerbungsmappe gewünscht wird. Manchmal haben Personaler hinsichtlich Größe und Handhabung Präferenzen.
Sie können Ihre Bewerbungsmappe auch dezent den Farben oder Formen des Unternehmens anpassen. Hinweise und Gestaltungsideen diesbezüglich finden Sie auf den jeweiligen Internetseiten des Unternehmens, in Briefköpfen oder E-Mails.
Was passt zu Ihnen persönlich?
Die Bewerbungsmappe soll in erster Linie Ihre Persönlichkeit widerspiegeln und Sie als Bewerber optimal herausstellen. Sie soll zu Ihnen passen und Ihnen gefallen. Fragen Sie sich einfach:
- Fühle ich mich damit wohl?
- Gefallen mir Form, Farbe(n) und Struktur der Bewerbungsmappe?
- Was finde ich besonders gut gelungen?
- Welches Detail sagt mir gar nicht zu?
- Kann ich alle meine Unterlagen und Dokumente unterbringen?
- Passt sie auch zur Stelle und zum Unternehmen?
Der Köder soll dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Der Gedanke ist zwar grundsätzlich richtig, jedoch bringt es Ihnen nichts, wenn Sie mit Ihrer Bewerbungsmappe ein völlig unrealistisches oder gar verzerrtes Bild von sich malen. Auffällige Bewerbungsmappen, z.B. mit Sichtfenster für Ihre Bewerbungsfoto, erregen Aufmerksamkeit und bleiben im Gedächtnis. Sie sollten immer ein sinnvolles Maß an Kreativität einsetzen, denn auch hier gilt: Viel hilft nicht viel. Bedenken Sie das bitte vor dem Kauf der Bewerbungsmappe.
Arten von Bewerbungsmappen
Die Wahl der Bewerbungsmappe hängt sehr stark von dem Unternehmen ab, bei dem Sie sich bewerben. Vor allem jedoch von der ausgeschriebenen Stelle.
Handwerksfirmen, die z.B. Lehrlinge suchen, benötigen keinen unnötigen Schnickschnack. Es genügt ein ordentlich geführter Klemmhefter aus Kunststoff in einer ansprechenden Farbe. Bei akademischen Berufen oder Führungspositionen würde dieser hingegen einen äußerst unprofessionellen Eindruck machen. Hier werden hochwertige, mehrteilige Bewerbungsmappen erwartet.
Aber, die teuersten Bewerbungsmappen sind nicht gleichzeitig auch die besten.
Klassische Klemmhefter
Klemmhefter sind leicht zu handhaben. Die kompletten Bewerbungsunterlagen werden dabei mittels seitlicher Klemme bzw. Klammer zusammengehalten. Diese Klammern können geschoben oder seitlich auf den Dokumentenstapel geklappt werden. Achten Sie bei durchsichtigen Mappen auf die Breite der Klammern, damit diese nicht die Schrift verdecken.
Klemmhefter sind praktisch in der Handhabung und deshalb bei einigen Personalern sehr beliebt. Sie können Dokumente leicht herausnehmen und wieder zurücklegen, was einen nicht zu unterschätzenden Vorteil bringt. Doch Achtung, Modelle aus Kunststoff sind die kostengünstigste Variante, das wissen auch Personaler. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie keine billigen Modelle verwenden, die sich durchbiegen oder beim ersten Durchblättern unschöne Knicke hinterlassen. Auch hier gibt es ansprechende Varianten aus stabilem Kunststoff, mit oder ohne Sichtfenster, oder festem Karton zu günstigen Preisen. Bei Kartonmappen entfällt jedoch der Vorteil des durchsichtigen Mappendeckels.
Schnellhefter sind übrigens ein absolutes Tabu bei Bewerbungen.
Bewerbungsmappen mit Sichtfenster
Diese Form der Bewerbungsmappe ist eher selten, zieht aber auf alle Fälle die Aufmerksamkeit des Personalers auf sich, da sie aus dem Stapel an Bewerbungen heraussticht. Sie hat definitiv einen hohen Wiedererkennungswert.
In dem Sichtfenster können Sie weitaus mehr unterbringen als nur Ihr Bewerbungsfoto. Oft ist noch Platz für die Stellenbezeichnung oder ein bis zwei Highlights zu Ihrer Person. Aber übertreiben Sie es nicht mit den Informationen im Sichtfenster. Das könnte schnell überladen wirken und damit das Gegenteil der positiven Aufmerksamkeit beim Personaler bewirken.
Mehrteilige Bewerbungsmappen
Zwei- oder dreiteilige Bewerbungsmappen bestehen immer aus Karton und wirken sehr hochwertig. Alle Dokumente werden mittels Klemmschiene fixiert. Dabei schiebt man den jeweiligen Dokumentenstapel in eine vorhanden Schiene, die so konzipiert ist, dass sie alles zusammenhält. Ein leichtes Herausnehmen der Dokumente ist so jedoch nicht mehr möglich.
Das Anschreiben wird nicht direkt in der Mappe untergebracht. Es liegt der Bewerbungsmappe lose auf. Jedoch können Sie Büroklammern zur Befestigung verwenden.
Tipp: Verwenden Sie Büroklammern in Sonderformen, z. B. aus verschiedenen Materialen oder in außergewöhnlichen Formen passend zum Beruf.
Bei dreiteiligen Bewerbungsmappen fehlt leider der durchsichtige Mappendeckel, der dem Personaler einen unmittelbaren Einblick auf die erste Seite Ihrer Bewerbung gibt. Auch empfinden manche Personaler diese Variante als zu sperrig in der Handhabung. Trotzdem wird sie bei akademischen Berufen oder Führungspositionen bevorzugt, da die Vielzahl an Dokumenten der Bewerbung gut sortiert untergebracht werden kann. Lebenslauf und Zeugnisse können parallel gelesen werden, ohne sie aus der Mappe nehmen zu müssen.
Tipp: Platzieren Sie Ihren Lebenslauf auf der rechten Seite der ausgeklappten Mappe und die Anlagen in der Mitte. So wird er beim Durchblättern und Lesen Ihrer Anlagen nicht verdeckt.
Alle Dokumente werden mittels Klemmschiene und Einschubfächern auf den einzelnen Innenseiten der Mappe fixiert. Ihr Anschreiben können Sie auf der linken Seite in der Mappe platzieren, falls dieser Platz sonst leer bleiben sollte.
Bei zweiteiligen Bewerbungsmappen gibt es drei Varianten:
- mit einer Klemmschiene auf der rechten Seite
- mit einer Klemmschiene auf der rechten Seite und einer Einschubtasche auf der linken Seite
- mit je links und rechts einer Klemmschiene
Zweiteilige Bewerbungsmappen sind in ihrer Handhabung ähnlich wie Klemmhefter, jedoch sind sie etwas teurer. Sie mache aber definitiv einen hochwertigeren Eindruck als Klemmhefter aus Kunststoff. Sie eigenen sich nur, wenn Sie eine überschaubare Zahl an Dokumenten unterbringen müssen. Wenn Sie Ihren Lebenslauf auf nur einer Seite abbilden können, bietet sich eine zweiteilige Bewerbungsmappe mit Einschubtasche an. Bei einem mehrseitigen Lebenslauf sollten die Modelle mit Klemmschienen gewählt werden.
Bewerbungsmappen im Querformat
Warum nicht kreativ sein und aus der Masse der Bewerber herausstechen?
Bewerbungsmappen im Querformat sind immer noch eine absolute Seltenheit und fallen jedem Personaler sofort ins Auge. Sie wirken damit gleichzeitig seriös und kreativ.
Sie sollten nur bedenken, dass Ihre Anlagen wie z. B. Zeugnisse und Zertifikate standardmäßig im Hochformat ausgestellt werden.
Besondere Farben
Bei der Farbwahl sind sie völlig frei. Jedoch sollten Sie keine knalligen Farben oder ausgefallen Muster verwenden, es sei denn Sie bewerben sich auf eine kreative Stelle.
Klassische, gedeckte Blau-, Grün- oder Grautöne sowie dunkle Rot- oder sanfte Beigetöne machen immer einen professionellen Eindruck. Mit diesen Farben sind Sie auf der sicheren Seite, zumal solche Bewerbungsmappen auch in den meisten Geschäften zu bekommen sind. Schwarz wird eher für Bewerbungen im Management verwendet. Von weißen Bewerbungsmappen wird eher abgeraten.
Sie können natürlich auch eine Farbe wählen, mit der Sie sich ganz persönlich wohlfühlen. Umgekehrt gilt, wählen Sie keine Farbe, die Sie überhaupt nicht mögen.
Tipp: Orientieren Sie sich am Hintergrund Ihres Bewerbungsfotos oder an den Farben des Unternehmens, bei dem Sie sich bewerben.
Egal, welche Art der Bewerbungsmappe Sie wählen, bedenken Sie immer: Je hochwertiger und aufwändiger die Bewerbungsmappe ist, desto höher sind auch die Erwartungen des Personalers an die gesamte Bewerbung.
Was gehört in die Bewerbungsmappe
Jede klassische Bewerbung folgt einer bestimmten Reihenfolge hinsichtlich der Bewerbungsunterlagen, auch bei Online-Bewerbungen.
Eine vollständige Bewerbungsmappe besteht, mit Ausnahme der Kurzbewerbung, aus den folgenden Unterlagen.
Bewerbungsschreiben
Das Bewerbungsschreiben, auch Bewerbungsanschreiben oder nur Anschreiben genannt, ist Bestandteil jeder Bewerbung. Es wird jedoch nicht mit eingeheftet, sondern liegt nur lose oben auf. Gegebenenfalls können Sie es mit einer Büroklammer befestigen, damit es nicht wegrutscht. Bei dreiteiligen Bewerbungsmappen ohne Deckblatt oder Motivationsschreiben können Sie das Anschreiben in die linke Seite klemmen. Besser wäre es jedoch, Sie verwenden dann eine andere Bewerbungsmappe.
Bei Online-Bewerbungen wird es als eigenständiges Dokument mitgesendet.
Das Anschreiben ist das Herzstück Ihrer Bewerbung und gibt kurze, prägnante Informationen über Sie und Ihre Persönlichkeit, bezogen auf die Bewerbung. Hier können Sie Ihre Motivation und Qualifikationen einfließen lassen.
Deckblatt
Ob Sie Ihrer Bewerbung ein Deckblatt hinzufügen, entscheiden Sie ganz individuell. Es ist kein Muss.
Sie haben hier einen relativ großen Gestaltungsspielraum hinsichtlich der Darstellung. Sie können wichtige Punkte Ihrer Bewerbung zusammenfassen oder herausstellen. Hier wäre auch der Platz für ein größeres oder auch ausgefallenes Bewerbungsfoto.
Sinnvoll ist ein Deckblatt in folgenden Fällen:
- Es liegen aufgrund Ihres bisherigen Werdegangs noch nicht ausreichend Daten vor, um eine Bewerbung zu füllen, z. B. bei Schülern oder Studenten.
- Der Lebenslauf kann auf einer DIN A4 Seite untergebracht werden. Das Foto hätte daher Platz auf dem Deckblatt.
- Sie möchten mit Ihrem Foto oder ganz bestimmten Informationen herausstechen.
Lebenslauf
Das Kernstück Ihrer Bewerbung ist Ihr Lebenslauf.
Er ist eine Darstellung Ihres schulischen und beruflichen Werdegangs. Das bedeutet jedoch nicht nur eine einfache Zusammenfassung Ihrer schulischen und beruflichen Lebensstationen, vielmehr wird er individuell auf die ausgeschriebene Stelle und das Unternehmen, bei dem Sie sich bewerben, angepasst. Auch hinsichtlich Struktur, Layout und Inhalt gibt es einiges zu bedenken.
Deshalb benötigt die Erstellung Ihres Lebenslaufes unbedingt Aufmerksamkeit und Zeit.
Motivationsschreiben
Manchmal reichen ein nahtloser Lebenslauf und tolles Bewerbungsschreiben nicht aus, um Ihre konkreten Vorzüge und individuellen Fähigkeiten darzustellen.
In diesem Fall ist es sinnvoll, ein Motivationsschreiben zu verfassen, welches noch einmal passgenau zur ausgeschriebenen Stelle Ihre Qualifikationen herausstellt. Aber auch das Motivationsschreiben ist kein Muss und macht nur Sinn, wenn Sie das Gefühl haben, mit den übrigen Unterlagen Ihrer Bewerbung nicht ausreichend punkten zu können.
In manchen Bewerbungsverfahren wird ein Motivationsschreiben explizit gefordert. Dann sollten Sie dieses Ihrer Bewerbung natürlich unbedingt mit beifügen.
Bei der Ausarbeitung und Gestaltung gehen Sie vor allem auf Ihre ganz persönlichen Beweggründe, also ihre Motivation ein, warum Sie genau diese Stelle haben möchten und Teil dieses Unternehmens werden wollen.
Anlagen
Als Anlagen gelten alle Dokumente, die sie zusätzlich zu Deckblatt, Lebenslauf und ggf. Motivationsschreiben mitsenden. Es eigenen sich alle Dokumente, die Ihre Lebensstationen im Lebenslauf bestätigen oder Ihre Qualifikationen und Kenntnisse nachweisen.
Vorweg, es werden immer nur Kopien eingereicht. Bitte senden Sie niemals Originale mit. Bei qualitativ hochwertigen Kopien fällt es manchmal schwer, diese von einem Original zu unterscheiden. Vermerken Sie in dem Fall am rechten oberen Rand handschriftlich das Wort ‚Kopie‘ auf dem Dokument.
Grundsätzlich gilt, alle Angaben, die Sie Ihrem Lebenslauf machen, müssen Sie mit entsprechenden Nachweisen belegen können. Das bedeutet aber nicht, dass Sie auch alle diese Nachweise gleich mitsenden müssen. Qualität vor Quantität. Wählen Sie für die Stelle passende Nachweise und Referenzen aus, die Verknüpfungspunkte zur Stelle oder zum Unternehmen bilden. Oder solche, die Ihre Qualifikationen hinsichtlich der Stelle unterstreichen. Meist sind das Schul-, Ausbildungs- oder Hochschulzeugnisse, Zertifikate und Fortbildungsnachweise sowie Referenzen oder Arbeitszeugnisse, die Ihre letzten 5-10 Berufsjahre abbilden.
Auch interessant: (/arbeitszeugnis-formulierungen.htm)
Wenn sie bereits mehrere Jahre Berufserfahrung haben, brauchen Sie Ihre Schulzeugnisse übrigens nicht mehr mitsenden. Zusätzliche Dokumente wie z. B. Arbeitsproben, Führungszeugnisse oder Führerscheine werden nur bei ausdrücklicher Aufforderung mitgesandt.
Schule, Ausbildung und Studium
Hier sind die Zeugnisse Ihrer Schulabschlüsse gemeint. Fügen Sie immer nur das Zeugnis Ihres höchsten Schulabschlusses bei. Es sei denn, Sie sind Schüler und bewerben sich um einen Ausbildungs-, Praktikums- oder Studienplatz, dann sollten Sie natürlich sämtliche Schulzeugnisse als Anlage beilegen.
Ausbildungszeugnisse und Berufsurkunden sowie Diplom-, Bachelor- oder Masterurkunden finden hier ebenfalls Platz.
Qualifikationen
Gemeint sind alle schriftlichen Nachweise und Bescheinigungen über eine geleistete Dauer von Praktika oder Schüler- und Ferienjobs oder Qualifikationen. Haben Sie hierfür ein Zeugnis erhalten, umso besser. Fügen Sie es ebenfalls der Anlage bei.
Zertifikate oder Abschlussurkunden von Weiter- und Fortbildungen oder Sprachkursen können Sie ebenfalls hier einfügen.
Ehrenamt und Nebenjobs
Angaben zu Ihren Ehrenämtern und Nebenjobs machen Sie in Ihrem Lebenslauf. Nachweise hierfür müssen Sie aber nicht erbringen.
Arbeitszeugnisse und Referenzen
Nur falls es ausdrücklich in der Stellenausschreibung gefordert ist, senden Sie Arbeitszeugnisse und Referenzen mit. Dabei wählen Sie die letzten drei Ihres beruflichen Werdegangs aus.
Sonstige Anlagen
Unter diesen Punkt fallen z. B. Führungs- und Bedienungsberechtigungen von Fahrzeugen und Maschinen (Führerschein, Staplerschein, Schweißerpass, Berechtigung für spezielle Werkzeuge und Maschinen u.ä.).
Anlagenverzeichnis
Generell werden nicht mehr als drei Anlagen der Hauptbereiche im Lebenslauf mitgesendet. Da wird die Auswahl manchmal schwierig bei der Vielzahl an Zeugnissen, Zertifikaten und Referenzen, die viele Bewerber heutzutage bereits vorweisen können.
Wenn Sie viele verschiedene Anlagen mitsenden, bietet sich ein Anlagenverzeichnis an, welches dem Personaler die leichtere Orientierung ermöglichst. Grundsätzlich gilt jedoch, passen Sie auch Ihre Anlagen der Stellenausschreibung und dem Unternehmen an. Als Faustregel können Sie sich merken, wenn Sie mehr als 10 Anlagen mitsenden, sollten Sie Ihrer Bewerbung ein Anlagenverzeichnis beifügen.
Wo bekomme ich Bewerbungsmappen?
Bewerbungsmappen erhalten Sie heutzutage in beinahe allen größeren Kaufhäusern oder auch in Drogerieläden. Eine größere Auswahl bieten natürlich spezielle Fachgeschäfte, wie Schreibwarengeschäfte oder Postfilialen.
Auch viele Online-Versandhändler haben Bewerbungsmappen in ihrem Sortiment, wobei Sie hier den Nachteil haben, Aussehen, Farben und Qualität nicht vorab prüfen zu können.
Passende Briefumschläge erhalten Sie in Fachgeschäften, Postfilialen und bei Online-Versandhändlern. Aber auch in Kaufhäusern, Supermärkten und Drogerien können Sie diese erwerben. Bitte achten Sie in jedem Fall unbedingt auf die Qualität.
Versand
Klassisch per Post
Der Versand der Bewerbungsmappe mit allen Unterlagen erfolgt im DIN A4 Umschlag, einem sogenannten C4 Briefumschlag in weiß oder braun. Da die meisten Bewerbungen im Hochformat erstellt werden, sollten auch die Briefumschläge passend im Hochformat gewählt werden. Gleiches gilt natürlich für anderen Formate.
Es bietet sich auch die Verwendung von Briefumschlägen mit Fenster an. Wählen Sie in Ihrem Anschreiben die Position des Empfängers so, dass sie im Fenster gut zu erkennen ist. Vergessen Sie Ihren Absender nicht, falls er nicht im Fenster zu erkennen ist.
Briefumschläge ohne Fenster erfordern eine handschriftliche Adressierung. Achten Sie auf eine saubere, leserliche Handschrift. Sie können auch ausgedruckte Adressaufkleber und individuelle Absenderetiketten verwenden.
Einen zusätzlichen Schutz bieten Briefumschläge mit verstärktem Rückenteil aus festem Karton. So können Sie sicher sein, dass Ihre Bewerbung auf dem Versandweg nicht geknickt wird.
Achten Sie auf eine ausreichende Frankierung. Bewerbungen per Post sollten Sie möglichst immer per Einschreiben versenden. So haben Sie einen Nachweis, dass Ihre Bewerbung den gewünschten Empfänger erreicht hat.
Online
Achten Sie bei Online-Bewerbungen auf die richtige Beschriftung der einzelnen Dokumente. Versehen Sie alle Dokumente mit Ihrem Vor- und Zunamen. Das erleichtert dem Personaler eine schnellere Zuordnung, falls diese versehentlich falsch abgespeichert werden. Verwenden Sie immer die gleiche Dokumentenstruktur im Namen, also z. B. Vor- und Zuname, Name des Dokuments.
Halten Sie auch bei Online-Bewerbungen die richtige Reihenfolge der Anhänge ein. Noch einmal zu Erinnerung, das Bewerbungsschreiben gehört nicht in Ihren E-Mail-Text. Es ist ein eigenes Dokument in den Anhängen der E-Mail.
Häufige Fehler
Zu guter Letzt noch ein paar wichtige Hinweise und Tipps, um Fehler zu vermeiden, die Ihre gesamten Mühen bei der Erstellung Ihrer Bewerbung zunichtemachen können.
- Sie können Bewerbungsmappen durchaus mehrfach verwenden. Achten Sie jedoch unbedingt darauf, dass diese weder beschädigt sind, noch verschlissen wirken.
- Prüfen Sie Ihre Bewerbung und die Bewerbungsmappe auf Verunreinigungen wie Kaffee- oder Fettflecken, verschmierte oder schlecht lesbare Ausdrucke oder Druckerspuren.
- Vergessen Sie nicht, Preisschilder von neuen Bewerbungsmappen zu entfernen, ohne die Mappe zu beschädigen.
- Checken Sie noch einmal alle Dokumente auf Lesbarkeit, Knicke oder Eselsohren.
- Verwenden Sie saubere Kopien. Bitte keine beidseitigen Kopien versenden.
- Bitte keine Klarsichtfolien für die Dokumente verwenden.
- Falten oder knicken Sie Ihre Dokumente nicht. Verwenden Sie keinen Locher oder Tucker.
- Prüfen Sie Ihre gesamte Bewerbung auf einheitliche Formate und Strukturen sowie die richtige Reihenfolge.
- Lassen Sie noch einmal jemanden gegenlesen, um Rechtschreib- und Grammatikfehler auszuschließen und zu gewährleisten, dass Sie weder zu viele noch zu wenige Informationen verwenden.
- Wie kommen Ihr Stil, Ihre verwendeten Farben, Formen und Muster beim Leser an?
- Wenn Online-Bewerbungen gefordert werden, versenden Sie keine Bewerbung per Post.
- Prüfen Sie bei Online-Bewerbungen, ob Sie sämtliche Anlagen angefügt haben. Verwenden Sie vorzugsweise ein PDF-Format.
- Achten Sie auf die Größe der Dateien im Anhang. Bei zu großen Datenmengen landen E-Mails manchmal im Spam-Ordner.
Tipp: Nutzen Sie bei Online-Bewerbungen alle Freifelder, um sich in ein gutes Licht zu rücken und Ihre Position zu stärken.
Erstellen Sie Ihre Bewerbungsmappe immer nach dem Grundprinzip: Qualität vor Quantität.