Wie kann man Anästhesietechnische/r Assistent/in werden?

Als anästhesietechnische/r Assistent/in sind Sie an der Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge von Narkosen beteiligt. Informieren Sie sich näher über das Berufsbild, wenn Sie Interesse an einer Arbeit im Gesundheitswesen und dem Umgang mit technischen Geräten haben.

Das Wichtigste zur Ausbildung

Die Ausbildung zur anästhesietechnischen Assistentin oder zum anästhesietechnischen Assistenten dauert drei Jahre und schließt mit einer staatlichen Prüfung ab. Voraussetzung für den Beginn der Berufsausbildung ist ein Realschulabschluss. Alternativ ist ein Hauptschulabschluss ausreichend, dem eine mindestens zweijährige, erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung folgt.

Die Ausbildung besteht aus praktischen und theoretischen Teilen. Der Theorieteil findet regelmäßig als Blockunterricht an einer Fachschule statt. Dieser umfasst 18 Fächer wie Anatomie, Anästhesie, Arzneimittellehre und Hygiene.

Den Praxisteil absolvieren Sie in verschiedenen Fachabteilungen von Kliniken. Die Ausbilder/innen unterweisen Sie im praktischen Teil in die Grundlagen der Narkosevorbereitung, -durchführung und -nachbetreuung. Seit 2022 ist die Berufsausbildung bundeseinheitlich geregelt1.

Ein typischer Arbeitsalltag als anästhesietechnische/r Assistent/in

Operationen finden immer statt: Ein typischer Arbeitstag beginnt deshalb mit der Vorbereitung der Narkosegeräte und -materialien für die geplanten Operationen. Als anästhesietechnische/r Assistent/in überprüfen Sie, ob die Geräte ordnungsgemäß funktionieren, stellen die erforderlichen Medikamente bereit und wirken bei der Vorbereitung des OP-Saals mit. Dabei achten Sie darauf, die geltenden Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen einzuhalten.

Sie holen den Patienten oder die Patientin aus dem Zimmer ab und bringen sie in den OP-Saal. Anschließend erklären Sie ihnen den Ablauf der Narkose und legen eine Infusion oder einen Katheter an. Bei Bedarf beruhigen Sie den Patienten oder die Patientin und beantworte die letzten Fragen vor der beginnenden Operation.

Anschließend assistieren Sie den Anästhesisten oder Anästhesistinnen bei der Einleitung, Aufrechterhaltung und Ausleitung der Narkose.

Sie verabreichen Medikamente nach ärztlicher Anweisung oder gegebenenfalls nach eigenem Ermessen. Während der gesamten Operation überwachen Sie die Vitalfunktionen der Patientin oder des Patienten. Dazu zählen Blutdruck, Puls und Sauerstoffsättigung, zudem behalten Sie den Verlauf des EKGs im Blick.

Bei auftretenden Komplikationen wirken Sie an der Einleitung der erforderlichen Maßnahmen mit. Sie bedienen Beatmungsgeräte, führen Bluttransfusionen durch oder wenden die Herz-Lungen-Wiederbelebung an.

Nach erfolgter Operation verbringen Sie die Patientin oder den Patienten in den Aufwachraum oder auf die Intensivstation. Sie informieren das dortige Personal über den Verlauf der Operation und der Narkose. Ebenso berichten Sie im Rahmen der Patientenübergabe, welche Medikamente verabreicht wurden und ob es während der OP zu Besonderheiten oder Komplikationen kam. Nachdem Sie den Patienten oder die Patientin übergeben haben, dokumentieren Sie den Narkoseverlauf in einem Protokoll oder in einer elektronischen Akte. Zuletzt reinigen Sie die verwendeten Geräte sowie wiederverwendbare Materialien und entsorgen die angefallenen Abfälle fachgerecht2.

Wo arbeiten anästhesietechnische/r Assistent/in?

Als anästhesietechnische/r Assistent/in sind Sie in der Regel als Angestellte in Krankenhäusern oder ambulanten OP-Zentren tätig. Sie arbeiten im Schichtdienst und müssen entsprechend dem festgelegten Dienstplan auch an manchen Wochenenden und Feiertagen einsatzbereit sein. Sie werden manchmal abweichend des Dienstplans zur Arbeitsstelle gerufen, um kurzfristig ausgefallenes Personal zu kompensieren. Operationen finden an jedem Tag im Jahr zu allen Tageszeiten statt, Notfälle erlauben keine Rücksicht auf Planungen, sodass Flexibilität gefordert ist, die den Reiz des Berufes maßgeblich bestimmt. Als Teil eines interdisziplinären Teams aus Ärzten, Pflegekräften und anderen medizinischen Fachkräften verrichten Sie eine Aufgabe von höchster gesellschaftlicher Bedeutung3.

Welche Verdienstmöglichkeiten bestehen?

Über Ihre Verdienstmöglichkeiten lässt sich keine pauschale Auskunft geben. Ihr Gehalt ist abhängig von verschiedenen Faktoren: Dazu zählen Ihre Berufserfahrung, etwaige weitere Qualifikationen und der/die jeweilige Arbeitgeber/in. Die Bezahlung unterscheidet sich zudem zwischen den Bundesländern.

Laut dem Berufsportal "Stepstone" liegt das mittlere Gehalt von anästhesietechnischen Assistent/innen bei 3.322 Euro brutto monatlich4.

Während Ihrer Ausbildung erhalten Sie eine Ausbildungsvergütung, die je nach Ausbildungsjahr zwischen 1.191 und 1.353 Euro liegt. Das Einstiegsgehalt nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung liegt bei etwa 2.900 Euro brutto pro Monat.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

Ihnen stehen verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten offen.

  1. Sie können eine zusätzliche Qualifikation zur operationstechnischen Assistentin oder zum operationstechnischen Assistenten absolvieren. Der Lehrgang dauert sechs Monate. Anschließend sind Sie befugt, im Operationssaal direkt bei chirurgischen und anderen medizinischen Eingriffen zu unterstützen.
  2. Sie können die Qualifikation als Fachkraft für Intensivpflege und Anästhesie erwerben. Die Weiterbildung dauert zwei Jahre. Am Anschluss arbeiten Sie auf Intensivstationen und betreuen Patienten und Patientinnen mit lebensbedrohlichen Erkrankungen und Verletzungen. Je nach Interessenslage bieten sich weitere Qualifikationsmaßnahmen an, beispielsweise zur Hygienefachkraft. Verfügen Sie über eine Hochschulzugangsberechtigung, steht auch einem Medizinstudium nichts im Wege5.

Wo bewerben Sie sich, um die Ausbildung zu beginnen?

Um die Ausbildung zu beginnen, bewerben Sie sich bei Kliniken, die eine Berufsfachschule für anästhesietechnische Assistent/innen anbieten oder mit einer solchen kooperieren.

Welche Eigenschaften sollten Sie mitbringen?

  • Setzen Sie ein Bewerbungsschreiben auf und legen Sie Ihren Lebenslauf und Ihre Zeugnisse bei.
  • Seien Sie sich sicher, dass Sie über eine ausreichende Motivation verfügen, um die Ausbildung zu einem erfolgreichen Ende zu bringen.
  • Bringen Sie für die Ausbildung medizinisches und technisches Interesse mit.
  • Ihre Persönlichkeit sollte von Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Kommunikationsfähigkeit geprägt sein.

Ebenso sind Belastbarkeit, Konzentrationsfähigkeit und Stressresistenz von großem Vorteil: Seien Sie sich darüber bewusst, dass Sie häufig unter Zeitdruck Entscheidungen treffen müssen und mit teilweise schwerkranken Patientinnen und Patienten umgehen. Sind diese Voraussetzungen gegeben, belohnt Sie der Beruf mit dem guten Gefühl, einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Menschen zu leisten und vielen interessanten Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten6.

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